Schlüterhof und Weißer Saal Wieviel Stadtschloß brauchen wir?

08. April 2003, 19:30 Uhr

Das 1950 auf Geheiß Walter Ulbrichts gesprengte Stadtschloss zählte vor allem in seiner Innengestaltung zu den Höhepunkten deutscher Barockarchitektur, der später Schinkel, Stüler und andere das Ihrige hinzufügten. Der an gleicher Stelle erbaute Palast der Republik steht nunmehr nach seiner „Asbestsanierung“ als unansehnlicher Torso da und macht die Lücke im Stadtbild überdeutlich.
Nach einer erschöpfenden Diskussion ist vor einiger Zeit eine Entscheidung gefallen: Das Berliner Stadtschloss soll mit seiner Außenfassade (ausgenommen die Spreeseite), dem Schlüterhof und einigen Innenräumen »rekonstruiert« oder doch eher neu erbaut – werden.
Die Berliner Streitgespräche wollen ergründen, welches die kunsthistorisch und architektonisch bedeutsamen Gebäudeteile und Innenräume waren. Jenseits der noch nicht geklärten Nutzungs- und Finanzierungsfragen werden wir darüber diskutieren, wie eine solche „Re-Konstruktion“ vorzustellen ist. Welchen baugeschichtlichen Zustand will man angesichts der vielen Bauphasen und Veränderungen im Lauf der Jahrhunderte nun (nach-)bauen? Welche Teile des Baues sind so gut dokumentiert, dass sie rekonstruierbar sind, und wo haben sich lediglich Versatzstücke erhalten?
Zuletzt wird auch darüber zu sprechen sein, wie eine „Re-Konstruktion“ aussieht, der ein überzeugendes und realistisches Nutzungskonzept zu Grunde liegt. Angesichts des Schuldenberges des Landes Berlin und der schwindenden Bereitschaft des Bundes, weitere Milliarden in die hauptstädtische Kulturlandschaft zu investieren, eine nicht uninteressante Frage.

Vortrag: Dr. Guido Hinterkeuser

Referentinnen/Referenten und Mitwirkende:

Wilhelm von Boddien
Vorsitzender des Fördervereins Berliner Stadtschloss

Dr. Guido Hinterkeuser

Dr. Hans Stimmann
Senatsbaudirektor

Dr. Dieter Bartetzko
FAZ

Moderation: Dr. Bernd Schlüter, Bürgerforum Berlin

Veröffentlicht unter Allgemein